SWIFT gpi
Veröffentlicht am
17.06.2025
Aktualisiert am
17.06.2025
Lesezeit
2 min
SWIFT gpi: Global Payments Innovation
Definition und Begriffe von SWIFT gpi
SWIFT gpi steht für Global Payments Innovation und ist eine 2017 eingeführte Initiative der Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (SWIFT), um den internationalen Zahlungsverkehr transparenter, schneller und nachvollziehbarer zu gestalten.
Die wichtigsten Begriffe im Zusammenhang mit gpi:
- UETR (Unique End-to-End Transaction Reference): Eine eindeutige ID zur Nachverfolgung jeder Zahlung über alle beteiligten Banken hinweg.
- Tracker: Webbasierte oder API-fähige Oberfläche, die es ermöglicht, den aktuellen Status einer Zahlung in Echtzeit zu sehen.
- gCCT (gpi Customer Credit Transfer): Standardisierte Zahlungsnachricht im SWIFT gpi-Prozess.
- gpi Directory: Verzeichnis der teilnehmenden Banken und ihrer gpi-Funktionalitäten.
Zielsetzung und Vorteile
SWIFT gpi wurde entwickelt, um den zentralen Schwachpunkten im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr entgegenzuwirken: mangelnde Transparenz, unklare Gebühren und langsame Abwicklung.
Die wichtigsten Ziele sind:
- Schnelligkeit: Über 50 % der Zahlungen werden in weniger als 30 Minuten gutgeschrieben, viele innerhalb weniger Sekunden.
- Transparenz: Klare Angabe von Gebühren, Bearbeitungszeiten und Währungsumrechnungen.
- Nachverfolgbarkeit: Vollständiges Tracking der Zahlung über alle Interbankenstationen hinweg in Echtzeit.
- Unveränderte Beträge: Der Empfänger erhält den vollen vereinbarten Betrag.
Vorteile für Banken und Kunden:
- Reduzierung von Nachforschungen und Reklamationen
- Höherer Kundenkomfort bei internationalen Zahlungen
- Wettbewerbsvorteil für gpi-fähige Institute
- Grundlage für innovative Angebote (z. B. Echtzeitzahlungen, Wallets, API-Schnittstellen)
Umsetzung und Erweiterungen
Teilnahme an SWIFT gpi ist freiwillig, aber faktisch unumgänglich für international tätige Banken. Über 4.000 Banken weltweit sind mittlerweile angeschlossen (Stand 2024).
Technisch basiert gpi auf bestehenden SWIFT-Infrastrukturen (MT und ISO 20022) und nutzt zusätzliche Header-Informationen zur eindeutigen Kennzeichnung und Verfolgung von Zahlungen.
Wichtige Erweiterungen:
- gpi for Corporates (g4C): Direkte Einbindung von Unternehmen in die Tracking-Funktionalitäten.
- Inbound Tracking: Vorabinformation über bevorstehende Zahlungseingänge.
- Stop and Recall Service: Ermöglicht das Zurückrufen einer Transaktion, auch wenn sie schon teilweise abgewickelt wurde.
- Instant gpi: Kombination mit Echtzeitinfrastrukturen wie TIPS oder RT1.
Kosten
Die Kostenstruktur für SWIFT gpi ist nicht öffentlich standardisiert und variiert je nach Bank und Vereinbarung:
- Einrichtungsgebühren: Initiale Lizenzkosten für die Anbindung an die gpi-Services.
- Transaktionsbasierte Gebühren: Pro gpi-Zahlung können nutzungsabhängige Kosten anfallen.
- Technologie-/Integrationskosten: Aufwand für IT-Systeme, API-Anbindung, Reporting.
- Eventuelle Aufpreise für Premium-Services wie Inbound Tracking oder Corporate APIs.
In der Regel sind Endkunden (z. B. Unternehmen) nicht direkt Vertragspartner von SWIFT, sondern zahlen ggf. über ihre Bank für die Nutzung von gpi-Funktionalitäten.
Quellenangabe