U2A Testing für TIPS

Ein Beitrag von

Andreas Wegmann

Veröffentlicht am

22.10.2021

Aktualisiert am

22.10.2021

Lesezeit

2 min

Um SEPA Instant Payment Transaktionen abwickeln zu können, müssen Banken sehr performante Systeme bereit stellen. Alle Abläufe erfolgen im sog. A2A Modus (Application to Application) und die Bundesbank prüft die Funktionalität mit Tests nach. Natürlich erfordert die Konfiguration der Systeme manuelle Tätigkeiten in der GUI. Die Befähigung zu sog. U2A (User to Application) Aktivitäten werden von der Bundesbank ebenfalls im „U2A Testing für TIPS“ überprüft.

TIPS als Teil von TARGET2

TIPS ist ein Dienst innerhalb der TARGET Infrastruktur und kann nicht eigenständig genutzt werden. Die einzelnen Komponenten werden hinsichtlich ihrer Funktion für TIPS hier kurz erklärt.

ESMIG – Eurosystem Single Market Infrastructure Gateway

Der Zugang zum TARGET System (und damit zu TIPS) ist nur über ESMIG möglich. Es gibt die Möglichkeit als Anwender (U2A) und automatisiert (A2A) Zugang zu erhalten. In ESMIG werden die Benutzer bei U2A Zugriffen authentifiziert.

CRDM – Common Reference Data Management

Das CRDM ist die zentrale Datenbank für Stamm- und Benutzerdaten über alle TARGET- Dienste hinweg. Daher gibt es in TIPS keine Funktionen für das Benutzermanagement (z. B. Teilnehmer, Konten, Rollen, Berechtigungen).

Der Zugang zum CRDM ist im U2A Modus über ESMIG möglich. Zu beachten sind die Betriebszeiten des CRDM und die z.T. asynchrone Datenübermittlung an TIPS (T2 Arbeitstage). D.h. neue Benutzereinstellungen sind erst am nächsten Arbeitstag gültig.

TARGET2 – TIPS Liquidität

Die Liquidität einer Bank in TIPS wird noch von TARGET2 aus gesteuert (ändert sich 2022 – siehe TARGET2/T2S-Konsolidierung), d.h. es kann Liquidität zwischen diesen beiden Systemen übertragen werden. TIPS selbst bietet auch eine Funktion zur Liquiditätssteuerung die 24/7 zur Verfügung steht, die aber nur mit dem zentralen Konto interagiert und also nicht mit Konten bei anderen Diensten (z.B. T2S). Das Saldo des TIPS Kontos wird in die Mindestreserve einbezogen.

Zertifizierungstests

Um U2A Testing für TIPS durchführen zu können, muss als Vorbereitung der Benutzer angelegt werden. Ebenso muss eine Zuweisung der entsprechenden Berechtigungen erfolgt sein.

Jeder Benutzer wird per „Distinguished Name“ (DN) im System geführt. Die DNs sind jeweils einem Zertifikat zugeordnet, die vom TIPS Teilnehmer an seine Benutzer vergeben werden. Die Zertifikate werden vom Network Service Provider (SWIFT oder SIA) ausgestellt.

Jede Anfrage an TIPS (egal ob U2A oder A2A) wird vom NSP zunächst in seinem Netzwerk auf ein gültiges Zertifikat geprüft. Anschließend wird in ESMIG die Berechtigung des DN überprüft und erst dann an TIPS weitergeleitet.

U2A Testing für TIPS – verpflichtende Tests

Wie in einem vorherigen Beitrag zu den TIPS Zertifizierungstest für die Instant Payment Konnektivität geschrieben, gibt es 16 verpflichtende Test. Vier davon sind U2A Tests:

Im Dokument „TARGET2 Testleitfaden“ sind vier weitere, verpflichtende U2A Tests als sog. fachliche Tests für TIPS Nutzer aufgeführt. Diese Tests sind also in der TARGET GUI auszuführen. Diese verpflichtenden Tests dienen alle der Liquiditätssteuerung.

U2A Testing für TIPS – empfohlenen Tests

Derzeit gibt es 11 empfohlene Tests für die TIPS Teilnehmer gem. ECB Dokumentation, sowie drei weitere optionale Tests gem. TARGET2 Testleitfaden. Ob diese Tests durchgeführt werden, wird seitens der BBk nicht überprüft, da es sich um administrative Aufgaben handelt.

Die ausführliche Dokumentation für das U2A Testing für TIPS ist auf der entsprechenden Seite der Bundesbank gelistet. Sollten Sie Fragen haben oder Unterstützung benötigen, nutzen Sie bitte unser Kontaktformular.

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