pain.008 ISO 20022 Nachricht
Veröffentlicht am
04.07.2025
Aktualisiert am
04.07.2025
Lesezeit
2 min
pain.008 – ISO 20022 Nachricht für SEPA-Lastschriften
Die pain.008-Nachricht („Customer Direct Debit Initiation“) ist eine standardisierte XML-Nachricht nach ISO 20022, die im SEPA-Raum zur Einreichung von Lastschriftaufträgen zwischen einem Zahlungspflichtigen (Debitor) und einem Zahlungsempfänger (Kreditor) verwendet wird, wobei der Kreditor die Zahlung auslöst Sie ist das Pendant zur pain.001-Nachricht (Überweisung), bei der die Transaktion vom Debitor ausgelöst wird.
Verwendung der pain.008 Nachricht
Die Lastschrift wird meist von Unternehmen, deren Kunden ein sogenanntes Dauerschuldverhältnis (Mieten, Strom, Telefon, Mitgliedsbeiträge. etc.) eingegangen sind und den Lastschrifteinzug durch die Erteilung eines Mandates erlaubt haben. Typischerweise werden Lastschriften also zyklisch ausgelöst, aber auch der Einzug einer einmaligen Lastschrift ist möglich. Die Unterscheidung in eine erste, bzw. Folgelastschriften wurde aufgehoben.
Das pain.008 Nachrichtenformat erlaubt es dem Debitor sehr viele Lastschrifteinzüge mit einer Datei einzureichen, wobei die meisten Banken ein Limit vorgeben. Im Interbankenzahlungsverkehr ist das Nachrichtenformat für Lastschriften die pacs.003.
Es wird zwischen zwei Hauptverfahren unterschieden:
- SEPA Core Direct Debit (CORE): für Privat- und Geschäftskunden; Widerspruch ohne Angabe von Gründen bis 8 Wochen nach Belastung möglich, bei fehlerhaftem Mandat bis 13 Monate
- SEPA Business-to-Business Direct Debit (B2B): ausschließlich für Geschäftskunden; keine Widerspruchsmöglichkeit nach Kontobelastung.
Aufbau und Inhalt der pain.008-Nachricht
Die pain.008 Nachricht enthält alle notwendigen Informationen, um eine oder mehrere Lastschriften auszulösen. Dazu gehören:
-
Group Header: Allgemeine Angaben zur Nachricht, z. B. eindeutige Referenz, Ersteller der Datei, Erstellungsdatum.
-
Payment Information: Angaben zum Zahlungspflichtigen (Debitor), zum Zahlungsempfänger (Creditor), zu den einzelnen Lastschriftposten, Beträgen, Fälligkeitsdaten und Mandatsreferenzen.
-
Mandatsdaten: Angaben zum SEPA-Lastschriftmandat, das die rechtliche Grundlage für die Abbuchung bildet.
Die pain.008 muss bestimmte Angaben enthalten, u. a.:
- Gläubiger-ID (Creditor Identifier)
- Mandatsreferenz
- Fälligkeitstermin (Requested Collection Date)
- Betrag und Währung
- Angaben zu Debitor und Kreditor
Rückgaben von Lastschriften (R-Transaktionen)
SEPA-Lastschriften können aus verschiedenen Gründen nicht erfolgreich sein. Diese werden als sogenannte R-Transaktionen verarbeitet. Häufige Rückgabegründe sind:
Rückgabegrund | Beschreibung |
---|---|
MD01 | Kein Mandat vorhanden |
AC04 | Konto existiert nicht |
AC06 | Konto geschlossen |
MS03 | Technische Fehler bei der Verarbeitung |
AM04 | Ungenügende Kontodeckung |
RC01 | BIC/IBAN stimmt nicht |
Die Rückgaben erfolgen je nach Verfahren und Zeitpunkt als:
- Reject: vor der Fälligkeit, z. B. bei gesperrten Konto
- Return: nach Fälligkeit, z. B. wegen mangelnder Deckung
- Refund: nach Belastung, auf Wunsch des Debitors (nur im CORE-Verfahren)
- Reversal: Korrektur durch den Einreicher (z. B. Doppelbuchung)
Beim Return ist die Kreditorbank in Deutschland berechtigt, eine Gebühr (Rücklastschriftgebühr) zu verlangen. Bei Abwicklung über den SEPA Clearer der Deutschen Bundesbank wird diese Gebühr der Kreditorbank automatisch belastet.
Quelle