Kampf dem Spendenbetrug

Ein Beitrag von

Andreas Wegmann & AI friends

Veröffentlicht am

03.06.2025

Aktualisiert am

03.06.2025

Lesezeit

2 min

Spenden sind ein Milliardengeschäft: in Deutschland prognostiziert der Spendenrat e.V. für 2024 ca. 5 € Mrd. allein für gemeinnützige Organisationen oder Kirchen. Leider ist Betrug mit Spenden vermutlich so alt wie das Spenden selbst. Wenn Bargeld im Opferstock oder der Spendenbüchse lockt, kann mancher Mensch der Versuchung nicht widerstehen. Auch in Zeiten von bargeldlosem Bezahlen ist Betrug verbreitet, wobei sich das Vorgehen an die modernen Zeiten angepasst hat. Mit der Verpflichtung zu Verification of Payee wird es ab Oktober 2025 jedem bargeldlos Spendenden möglich sein, den Empfänger genau zu prüfen.

Bargeldlos Spenden

Verification of PayeeSpendenorganisationen müssen natürlich Wege für bargeldlose Spenden anbieten und die Hürden für Spendende möglichst klein halten. Im Online Bereich sind Spendenplattformen einem Online-Shop vergleichbar, mit dem Unterschied, dass – abgesehen ggf. von einer Spendenquittung – nichts geliefert wird. Daher ist die Zeit bis zum  Zahlungseingang unkritisch. Üblicherweise werden auf Online-Spendenportalen die gängigen Bezahlmethoden angeboten und der Betrug lauert in zwei unterschiedlichen Facetten:

  1.  das Portal ist gefälscht und Umsätze fließen zu Betrügern nebst den Karten- oder Bankdaten,
  2. andernorts geraubte Kreditkarten oder Bankdaten werden von Betrügern „ausprobiert“, um eventuelle Sperrungen zu erkennen.

Im realen Leben verbinden die meisten Menschen „das Spenden“ mit einer Sammelbüchse oder einem Opferstock, wo Bargeld als Medium die einzige Option ist. Da der moderne Mensch zunehmend ohne Bargeld unterwegs ist, sind auch hier bargeldlose Lösungen auf dem Vormarsch. In den seltensten Fällen werden Kartenlesegeräte eingesetzt, weil deren Kosten und Handhabung ungeeignet erscheinen.

Einfach und sicher: SEPA Überweisung mit EPC QR-Code und Verification of Payee

Das European Paymet Concil hat schon vor ca. zehn Jahren einen Standard für QR-Codes im Finanzbereich gesetzt und pflegt diesen kontinuierlich. Er ermöglicht die einfache optische Übertragung von BIC und IBAN eines Spendenkontos (oder jedes anderen Kontos bei anderen Zwecken im Euro-Raum). Die Banking Apps aller relevanten Banken können diesen QR-Code lesen und in eine Überweisungsvorlage überführen, sodass also fast jeder Nutzer einer Banking App auch einfach bargeldlos Spenden kann.

Ab Oktober 2025 müssen Banken die Funktion „Verification of Payee“ (VOP) verpflichtend anbieten: vor einer Überweisung wird geprüft, ob Name und IBAN des Empfängers übereinstimmen. Dazu muss man wissen, dass die Empfängerbank bei einer eingehenden Zahlung diese auf die entsprechende IBAN verbucht ohne die Namen von Zahlung und Konto zu vergleichen. Bisher konnten Betrüger also einfach einen QR-Code mit der eigenen IBAN überkleben (siehe Bild: Betrug beim Parken).

Wenn der Spender eine VOP Abfrage durchführt, muss die Empfängerbank den Namen (oder Firmen ID) aus der Transaktion mit den eigenen Daten vergleichen und das Ergebnis in fünf Sekunden zurückgeben. Für Betrüger wird es also sehr schwer die noblen Spender zu täuschen, während die Spendenempfänger keinerlei Aufwand oder Kosten mit diesem Betrugsschutz haben.

Wenn Sie sich als Finanzinstitut für die technische Umsetzung der VOP Regularien interessieren, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Suchen Sie nach einer Lösung für den elektronischen Zahlungsverkehr?