Bargeldloses Bezahlen ohne Kartenterminal – SCT Inst POI

Ein Beitrag von

Andreas Wegmann

Veröffentlicht am

26.05.2025

Aktualisiert am

26.05.2025

Lesezeit

2 min

Viele Menschen wollen kein Bargeld mehr mit sich herumtragen, aber in manchen Situationen scheint es nicht ohne „Cash“ zu gehen, weil Kartenterminals zu teuer sind. Ab Oktober sind Banken verpflichtet ihren Kunden SEPA Echtzeitzahlungen (SCT Inst) sowohl zum Versenden, als auch zum Empfangen anzubieten. Damit ergeben sich am „Point of Interaction“ (POI) neue Möglichkeiten, denn SCT Inst POI kommt auch ohne teures Kartenterminal aus.

Regulatorische Grundlagen von SCT Inst POI

Das SCT Inst Rulebook ist die Grundlage der Echtzeitzahlungen in der EU, aber erst mit der Verordnung der EU-Kommission (EU) 2023/1113 werden Zahlungsdienstleister verpflichtet, diese auch für ihre Kunden verfügbar zu machen. Zwar ist auch die sogenannte PSD2 (Zweite Zahlungsdiensterichtlinie, EU-Richtlinie 2015/2366) relevant im SEPA Zahlungsverkehr, aber bezüglich des Einsatzes am POI ist dazu nichts geregelt.

Das vom EPC der Einsatz von Echtzeitzahlungen am POI angestrebt wird, geht unter anderem aus der Initiative eines standardisierten QR-Codes am POI hervor. Hier werden noch Open Banking Provider für einen technischen Brückenschlag vorgesehen.

Irrtum: ich zahle nicht für´s Zahlen

Alles was zwischen einem sendenden und empfangenden SEPA Zahlungskonto steht, kostet Geld: Kartensysteme, Wallets, Open Banking Provider oder neue Payment Schemes wie Wero müssen alle eine Rendite für ihre Aktionäre erwirtschaften. Die Gebühren, die diese Unternehmen erheben, landen ausschließlich bei der Akzeptanzstelle (vulgo Händler), sodass der Zahlende (vulgo Kunde) davon überzeugt ist, dass ihn das nichts kostet.
Dieser verbreitete Trugschluss lässt außer Acht, dass die einzige Einnahmequelle für einen Händler der Kunde ist. Kosten für Zahlungssysteme müssen immer auf die Preis umgelegt werden und werden also immer vom Kunden bezahlt. Aus volkswirtschaftlicher Sicht können also Verbraucherpreise gesenkt werden, wenn das bargeldlose Bezahlen günstiger wird.

Die gute Nachricht: SCT Inst POI geht schon heute!

SEPA Echtzeitzahlungen sind ab Oktober 2025 zwischen allen ca. 450 Mio. SEPA Bankkonten möglich und bei vielen schon jetzt. Der moderne Mensch ist mit einem Smartphone ausgestattet und hat darauf auch seine Banking App. Fast alle Banking Apps bieten die Möglichkeit einen EPC Konformen QR-Code (in Deutschland oft Girocode genannt) zu verarbeiten.

Wenn ein Händler eine Zahlung erhalten will, muss er lediglich den Girocode präsentieren. Fehlt ein modernes Kassensystem, dass die Funktion unterstützt, kann dies auch per Mobile App geschehen:

Beispiel einer App zum generieren eines Girocodes:

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Wenn in der eigenen Banking App die Funktion Kontowecker (vergleichbare Funktionen gibt es bei allen guten Banking Apps) aktiviert ist, bekommt der Händler sogar eine Push Nachricht.
SCT Inst POI ist damit also einfach und bequem nutzbar für SEPA Kontoinhaber mit Banking App.

Wenn Sie sich als Bank oder Unternehmen für Lösungen im Umfeld von SEPA Instant Payments interessieren, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

 

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